Fleischverzehr belgischer Privathaushalte weiter rückläufig

Die privaten belgischen Haushalte haben im zurückliegenden Jahr weniger Rotfleisch konsumiert: 17,5 kg davon wurden 2017 pro Kopf verspeist, das sind 700 g weniger als vor Jahresfrist. Das geht aus den Zahlen hervor, die die Marktforschungsinstitute GfK Belgium und iVox im Auftrag von Flanderns Agrar-Marketing-Büro VLAM ermittelt haben. Der (steigende) Außer-Haus-Verzehr wird in der Studie nicht berücksichtigt.

99 Prozent der belgischen Haushalte gaben an, mindestens einmal pro Jahr Fleisch auf dem Einkaufszettel zu berücksichtigen. 96 Prozent der Belgier sind bekennende Fleischesser; 25 Prozent konsumieren täglich Fleisch. Lediglich vier Prozent haben sich dem Vegetarismus verschrieben.

Was den mengenmäßigen Anteil am Gesamtverzehr Rotfleisch/Geflügel/Fisch anbelangt, so rangiert Rotfleisch mit 54,2 Prozent an erster Stelle. Auf den weiteren Plätzen folgen Geflügel und Wild (30,2 Prozent) sowie Fisch, Weich- und Schalentiere (14,7 Prozent) und last but not least Fleischersatzprodukte (1 Prozent).

Der Fleischverzehr der Privathaushalte, inklusive Geflügel-, Wild- und Tiefkühlfleisch, aber exklusive Fleischwaren, liegt 2017 bei 28,1 kg pro Person; zehn Jahre zuvor wurde noch ein Pro-Kopf-Verzehr von 34,9 kg ermittelt. Der rückläufige Verzehr geht insbesondere auf das Konto von Rotfleisch und ist hauptsächlich den Flexitariern geschuldet. Ein Drittel der Befragten moniert den (hohen) Fleischpreis.

Im Ranking der beliebtesten Frischfleischsorten stellen Fleischzubereitungen aus mehreren Fleischarten mit 6,3 kg pro Person die wichtigste Kategorie, gefolgt von Schweinefleisch mit 5,5 kg, Rindfleisch mit 4,4 kg und Kalbfleisch mit 600 g.

Für 54 Prozent der belgischen Landsleute spielt die Herkunft der Proteine eine Rolle. 96 Prozent gaben an, Fleisch regionaler Herkunft zu bevorzugen. Teurere Fleischstücke, wie Tournedos/Chateaubriand, erfreuen sich stabiler Beliebtheit. Der Trend geht Richtung rückläufige Mengen zugunsten höherpreisiger Stücke.

Im Zehnjahresvergleich ist die Einkaufsfrequenz deutlich gesunken, und zwar von 63 Einkäufen im Jahre 2008 auf 52 Einkäufe im Jahre 2017. Bei rückläufiger Frequenz landet pro Einkauf allerdings mehr im Einkaufskorb.

Die selbstständigen Fleischerfachgeschäfte geben weitere Marktanteile an Nachbarschaftssupermärkte und Harddiscounter ab. 40,1 Prozent der Einkäufe wurden 2017 im traditionellen Lebensmitteleinzelhandel (DIS 1) getätigt, gefolgt von 13,3 Prozent bei Harddiscountern, 20 Prozent bei Nachbarschaftssupermärkten, 19,9 Prozent im Fleischerfachgeschäft.

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